Der Haubenblitzer

Schließlich will man gesehen werden

Haubenblitzer sind immer mehr im Kommen. Und das ist gut so. Bei mir steigt jedes Mal der Blutdruck, wenn das Flarm alarmierend piepst und ich den anderen Flieger einfach nicht finden kann. Wie beruhigend ist dann das ferne Aufblitzen in Weiß oder Rot. Jeder Flieger sollte einen Haubenblitzer haben.

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Der Haubenblitzer sitzt vorne unter der Haube.

Ich stelle hier keine Bauanleitung für einen Haubenblitzer ins Netz. Auf der einen Seite weiß ich nämlich nicht, in wieweit kommerzielle Anbieter Patent- oder Gebrauchsmusterschutz angemeldet haben. Auf der anderen Seite lehne ich jegliche Haftung für die Funktion und den Einbau ab. Man denke nur an die 12V-Versorgung und das Problem mit dem Haubennotabwurf.

Aber ein paar Tipps für den versierten Bastler kann ich schon geben ;-)

Beginnen wir mit dem Schaltplan. Er erfüllt folgende Kriterien:

12V-Versorgung,
einfach und klein,
minimaler Stromverbrauch,
ca. ein Blitz pro Sekunde.

Es ist eine klassische Blinkschaltung mit zwei Transistoren, die ich auf die gewünschten Schaltzeiten und den Strombedarf der LEDs optimiert habe. Auf eine Flarm-Kopplung habe ich bewusst zugunsten eines möglichst simplen und robusten Aufbaus verzichtet. Der Blitzer zieht im Durchschnitt ca. 340 mA.

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Der Schaltplan des Haubenblitzers.

Die Bauteile gibt es beim Elektronik-Dealer Deines Vertrauens. Das ganze passt auf eine Lochrasterplatte 1 cm x 2 cm. Außer die fünf LEDs (es sollte auch mit sechs noch funktionieren). Diese klebst Du auf einen Alu-Winkel, an dessen zweiten Schenkel Du noch einen passenden Kühlkörper geklebt hast. Die LEDs werden beim kurzen Blitzen zwar nicht so heiß wie beim Dauerleuchten. Dennoch sollte die Wärme abgeführt werden. Das Erhöht die Lebensdauer der LEDs. Und ich will auch keine übermäßige Wärmequelle unmittelbar hinter der Plexiglashaube.

Eingebaut wird die Elektronik in ein schwarzes Gehäuse. Die Gehäusemaße richten sich nach der Baugröße des Alu-Winkels und nach der Form Deiner Flugzeug-Haube. Ich habe es aus schwarzer 3mm-Hartschaumplatte gebastelt. Diese lässt sich leicht schneiden und mit Kunstoff-Modellkleber verbinden. Die Hauben-Rundungen nimmst Du am besten vorher mit einem stück Pappe ab, das Du passend zuschneidest und danach als Schnittmuster für die Hartschaumplatte verwendest.

Um eine bessere Abstrahlung zu haben, ist das Gehäuse innen mit Aluminium-Klebeband beschichtet.

Das Gehäuse habe ich mit „Tesa Powerbond“ an die Haubeninnenseite geklebt. Damit man keine Reflexionen vom Weiß des Klebebandes bekommt, habe ich anschließend schwarzes Gewebeband darüber geklebt.

In den Pilz setzt Du noch einen Ein-/Aus-Schalter für die Spannungsversorgung. Achte darauf, dass die Batterie mit einer Sicherung vor Kurzschluss geschützt ist.

Extrem wichtig ist die Überleitung des zweipoligen Versorgungskabels vom Rumpf zur Haube. Der Haubennotabwurf muss immer sicher funktionieren! Von DG Aviation gibt es eine praktische Technische Mitteilung, die man beachten sollte (TM DG-G-07, Kap. 4.1.2). Ich verwende einen 5,5mm-Hohlstecker mit einer passenden Kupplung. Das Kabel habe ich in der Haube etwas länger gelassen und in einem Bogen verlegt, damit die Haube beim Auslösen des Notabwurfs zunächst etwas abheben kann, bevor sich die Steckverbindung ganz leicht öffnet. Wie Du die Leitung in Deinem Flieger verlegst, musst Du selbst entscheiden, das ist flugzeugabhängig.

Wenn Du für die Spannungsversorgung ein rot-schwarzes Kabel verwendest, solltet Du schwarzen Schrumpfschlauch darüber ziehen. Man glaubt gar nicht, wieviel Reflexionen eine kleine rote Leitung machen kann.

Noch ein rechtlicher Hinweis zum Schluss: Ob Du überhaupt einen Selbstbau-Blitzer einbauen darfst, kläre mit Dir selbst, Deinem AMP und Deinem Flugzeug-Prüfer ab. Die Einhaltung der CS-STAN, Issue 3, vom 4. April 2019 (Abschnitt CS-SC032a) ist ohnehin selbstverständlich.

Viel Erfolg beim Nachbauen.

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Das fertige Gerät.

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